Samstag, 17. März 2018

Comicverfilmung, nur du weißt es nicht (möglicherweise)


Noch so ein Post, den ich schon eine ganze Weile schreiben wollte.

Bei Comicverfilmung denken die meisten sofort an das MCU, die X-Men, oder die DC-Verfilmungen rund um Batman, Superman, oder Wonder Woman.

Tatsächlich gibt es aber weitaus mehr Comicverfilmung da draußen, als man denken möchte, daher zähle ich mal ein paar Comicverfilmung auf, von denen so mancher es vielleicht gar nicht wusste, dass es sich dabei um eine solche handelt.
Die Auflistung ist dabei alphabetisch und keinesfalls vollständig, denn es gibt da draußen noch weit weit mehr Comicverfilmungen.

300 (2006)

300, sowie dessen 2012er Fortsetzung "300: Rise of an Empire" haben beide ihren Ursprung in Frank Miller's gleichnamiger Comicserie die von Mai 1998 – September 1998 im Dark Horse Verlag erschienen ist.
Die Verfilmung weißt dabei einige Unterschiede zur Vorlage auf. So kommen dort z.B. das Nashorn, der Henker mit den Scherenarmen, sowie der übergroße Berserker nicht vor.
Auch Leonidas' Frau wurde geändert. War sie im Comic eher grobschlächtig und hat nur einen kurzen Auftritt, ist sie Film eine schlagfertige und emanzipierte Person. Leonidas selbst ist im Comic deutlich düsterer und sein Sohn kommt dort gar nicht vor.

Die Addams Family (1991)

Der Film von 1991, sowie dessen 1993er Fortsetzung "Die Addams Family in verrückter Tradition" waren nicht die erste Verfilmung des Stoffs, sondern dies war die TV-Serie die von 1964 - 1966 lief. Da jedoch der Film hierzulande die größere Bekanntheit hat, habe ich diesen genommen.
Das ganze basiert dabei auf sog. Newspaper-Strips (also den kleinen Comics, die maximal 3 - 4 Bildchen lang sind und die in Zeitungen erscheinen) aus den 1930ern Jahren vom Zeichner und Autoren Charles Addams.
Die Figuren sind dabei vor allem in den USA bis heute populär, wo es dazu auch mehrere Zeichentrickserien und sogar ein Musical gibt.

Annie (1982)

Auch hier gab's eigentlich schon eine Adaption davor und zwar das Musical von 1977, auf welchem dieser Film im Grunde basiert.
Doch da das Musical auf dem Comic "Little Orphan Annie" von Harold Gray aus dem Jahr 1924 basiert, ist auch der Film damit eine Comicverfilmung.
Falls jemand "Annie" nicht kennen sollte, sagt diesem bestimmt das Lied "It's a hard knocked life" was, oder? Das ist nämlich genau aus diesem Musical und auch aus dem Film.



Barb Wire (1996)

Der Film mit Pamela Anderson in der Hauptrolle ist eine Verfilmung des gleichnamigen Comics der von 1994 - 1996 bei Dark Horse erschienen ist. Ich
erwähnen dieses mal deswegen nicht den Autor, da die Serie von mehreren Autoren verfasst wurde.
2015 kündigte Dark Horse eine Fortsetzung der Comic-Reihe an.



Baymax (2015)

Der Originaltitel dieses Film lautet "Big Hero 6" und so lautet auch die Comicserie, auf der er basiert. Diese erschien erstmalig im September 1998 bei Marvel, weswegen es sich bei Baymax somit sogar genau genommen um einen Marvel-Verfilmung handelt.
Der Film, der eindeutig auf ein jüngeres Publikum
abzielt, unterscheidet sich dabei teilweise schon sehr stark von der Vorlage. Aber vergleicht einfach mal die Bilder und ihr könnt euch vielleicht selber ein Bild machen.

Der bewegte Mann (1994)

Ja, auch das deutsche Kino hat seine Comicverfilmungen. Und zwar Comicverfilmungen von deutschen Comics. In diesem Fall vom gleichnamigen Comic von Ralf König aus dem Jahr 1987, sowie dessen Nachfolgeband "Pretty Baby" von 1988.
Ralf Königs Comics sind vor allem in der Schwulenszene sehr populär, weswegen die Verfilmung auf einige Kritik, auch von König selbst stieß, da in der Vorlage sowohl die Homo- als auch Heterosexuellen überspitzt dargestellt wurden, in der Verfilmung hingegen nur noch die Homosexuellen.

Blade (1998)

Ok, hier ist ein Beispiel, was vielleicht doch einige wissen und zwar ist Blade, sowie dessen zwei Fortsetzungen "Blade II" von 2004, sowie "Blade: Trinity" von 2008, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel-Figur, die erstmals 1973 im Comic "Tomb of Dracula" #10 auftrat. Geschaffen wurde er dabei von Marv Wolfman, sowie Gene Colan.
Als der Film Blade allerdings in den 90ern erschienen ist, wusste das kaum jemand. Die Figur war hierzulande noch nicht so populär und Internet
hatte zu diesem Zeitpunkt kaum jemand. Lediglich dem ein, oder anderen mag aufgefallen sein, dass Blade auch in der damals sehr beliebten Spider-Man Trickserie einen Auftritt hatte.
Auf jeden Fall ist damit Blade ganze 20 Jahre vor Black Panther bereits die erste schwarze Superheldenverfilmung gewesen.

Bulletproof Monk (2003)

Dieser Film aus dem Jahr 2003 beruht lose auf dem gleichnamigen Comic von Michael Avon Oeming. Allerdings lässt der Film zahlreiche Details aus, wie zum Beispiel Blicke in Kars Kindheit, den Aufstieg von Strucker oder welchen Namen der Mönch früher trug.








Constantine (2005)

Constantine beruht auf der Comicreihe "Hellblazer" von Jamie Delano und John Ridgway, die von 1988 - 2013 im DC Imprint Vertigo erschien. Die Figur des John Constantine
wurde jedoch bereits einige Jahre vorher von Alan Moore für die Reihe "Swamp Thing" erdacht.
Seit 2013 wurde John Constantine dann auch Teil des DC Hauptuniversums und erhielt eine neue Comic-Serie, die schlicht "Constantine" hieß.

Cowboys & Aliens (2011)

Bei dem Titel erscheint es gar nicht so weit her, dass es sich um eine Comicverfilmung handelt und dem ist auch so und zwar beruht der Film auf den gleichnamigen Comics von Scott Mitchell Rosenberg aus dem Jahr 2006.
Interessanterweise war das ganze aber ursprünglich schon Ende der 90ern als Film angedacht. Da es aber irgendwie nie dazu kam, dass die Idee verfilmt wurde, machte sich Rosenberg einfach daran, dass ganze als Comic zu veröffentlichten, was dann letztendlich doch zum Interesse von Filmstudios führte.

The Crow (1994)

Die tragische Geschichte hinter dem Film ist wohl vielen geläufig. Es sollte der große Durchbruch von Bruce Lee's Sohn Brandon werden, der die titelgebende Hauptrolle spielte. Doch statt Platzpatronen war in einer der Pistolen echte Munition und Brandon Lee wurde während der Dreharbeiten erschossen.
Der Film wurde dennoch mit Hilfe von Computertechnik zu Ende gedreht und hat heute Kultstatus.
Relativ wenigen ist hierzulande jedoch bekannt, dass der Film auf der gleichnamigen, sehr erfolgreichen, Comicreihe basiert, die von James O'Barr ursprünglich geschaffen wurde, um den Unfalltod seiner Frau zu verarbeiten.
Erstmalig trat die Figur "The Crow" 1989 in "Caliber Presents" #1 auf, nur um nur einen Monat danach direkt mit der ersten eigenen Comicreihe in den Comic-Shops zu landen.
Die Reihe ist mittlerweile bei diverse Verlagen Zuhause gewesen und dabei bis heute erfolgreich. So hat sie mehrere Adaptionen in Form von Filmen, Serien und Videospielen hervorgebracht.

Dick Tracy (1990)

Dick Tracy gehört mit zu den ältesten Comicreihen überhaupt. Den ersten Auftritt hatte der von Chester Gould erdachte Detektiv dabei 1931 in Newspaper-Strips. Ab 1939 erhielt er dann auch seine eigene Comicreihe und bereits 1937 erschien die
erste Verfilmung.
Da die Figur hierzulande jedoch erst mit dem 1990er Film größere Bekanntheit erlangte, habe ich mich für diese Verfilmung entschieden.

Flash Gordon (1980)

Ist vielleicht doch so einigen bekannt, vielen möglicherweise jedoch auch nicht, aber
auch bei "Flash Gordon" handelt es sich um eine Comicverfilmung und ebenfalls um einen ziemlich alte. Bereits 1934 kämpfte die von Alex Raymond erdachte Figur gegen allerhand Schurken.
Flash Gordon war dabei vor allem in den USA so ein großer Erfolg, dass es schon ab 1936 die erste Verfilmung gab.
Hierzulande war die Figur in gewissen Kreisen auch schon vor 1980 ein Begriff, doch erst mit dem 1980er Kinofilm (mit einem großartigen Soundtrack von Queen!) wurde die Figur einem größeren Publikum bekannt.

From Hell (2001)

Der Film mit Johnny Depp in der Hauptrolle, beruht auf der gleichnamigen Comicreihe von Alan Moore, Eddie Campbell und Pete Mullins die von 1991 - 1996 erschien.
Der Film weicht in vielen Punkten stark von der Vorlage ab. So baut er die private Bekanntschaft zwischen Abberline und Kelly zu einer Art Liebesgeschichte aus, was letztendlich die Motivation Inspektor Abberlines in dieser Mordsache anders darstellt. Zusätzlich opfert der Film die komplexe Rahmenhandlung und konzentriert sich auf die Aufklärung des Falles.

Hellboy (2004)

Ich vermute, hier, wie auch bei der 2008er Fortsetzung, könnten doch so einige wissen, dass es sich um eine Comicverfilmung handelt. Aber vielleicht ist es ja dennoch nicht jedem bewusst.
Hellboy wurde erdacht von Mike Mignola und hatte seinen ersten Auftritt 1993 in dem Comic-Heft "San Diego Comic Con Comics" #2 zur gleichnamigen Comic Con, ehe er dann ab 1994 seine eigene Serie hatte.
Ansonsten gibts nicht viel mehr über Hellboy zu sagen, außer, dass die Verfilmung ziemlich gut und akkurat die Vorlage wieder gibt.

Judge Dredd (1995)

Bei Judge Dredd handelt es sich um eine auch schon etwas ältere Comicreihe, denn der von John Wagner und Carlos Ezquerra erdachte Anti-Held hatte bereits 1977 in "2000 AD" #2 seinen ersten Auftritt.
Seine eigene Reihe bekam die Figur jedoch tatsächlich erst 1990.
Die Verfilmung von 1995 mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle nahm sich einige Freiheiten gegenüber der Vorlage, vor allem in der Darstellung von Judge Dredd selbst, der in der gesamten Comicreihe eigentlich nie seinen Helm abnimmt, lächelt, oder ansatzweise Gefühle zeigt.
Eine deutlich akkuratere Verfilmung kam dann aber schließlich unter dem Titel "Dredd" im Jahr 2012 in der Karl Urban in der Hauptrolle zu sehen ist.

Kick-Ass (2010)

Noch so ein Film, wo es sich vielleicht doch der ein, oder andere dachte, aber vielleicht auch nicht, da er ja teilweise auch wie eine Parodie auf Superhelden Comics wirkt und es im Prinzip ja auch ist.
Aber ja, auch Kick-Ass, sowie dessen Nachfolger "Kick-Ass 2" aus dem Jahr 2013 sind Comic-Verfilmungen und beruhen auf der gleichnamigen Reihe von Mark Millar, deren erste Ausgabe 2008 erschienen ist.
Beide Filme nehmen sich dabei einige Freiheiten gegenüber der Vorlage heraus. So kommt es z.B. im Comic zu keinem Happy End für die Hauptfigur und das Mädchen, dass er liebt, findet ihn auch am Ende weiterhin genau so abstoßend wie vorher.
Und auch die Figur des Big Daddy, der im Film ja doch irgendwie ein Motiv hat, warum er das alles macht und seine Tochter mit hinein zieht, kommt im Comic deutlich schlechter weg, wo er es in erster Linie macht, weil er halt ein Superheld sein will.

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (2003)

Alan Moore hat einige großartige Comicreihen geschrieben und so einige erhielten davon bereits eine Verfilmung. Eine davon ist "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" die seit 1991 erscheint.
Die Verfilmung ist dabei zum einen der Grund weswegen Sean Connery die Rolle des Gandalf in Herr der Ringe ablehnte, zum anderen der Grund, weswegen Alan Moore sich bis heute weigert, dass in irgend einer weiteren Comicverfilmung von ihm nochmal sein Name genannt wird. Tatsächlich fand er den Film so schlimm und so weit von seiner Vorlage entfernt, dass er seit her gar keine weitere Verfilmung seiner Comics sehen will. Aus diesem Grund hat Alan Moore bis heute auch nie "Watchmen" gesehen, dabei ist dieser wirklich sehr nah an der Vorlage und wirklich gut.

Marmaduke (2010)

In den USA doch ziemlich populär, hier wahrscheinlich den meisten eher unbekannt, sind die seit 1954 von Brad Anderson gezeichneten Comicstrips.
Interessanterweise blieb Marmaduke immer bei seinem Newspaper-Strips Format und hat es nie zu einem Comicheft geschafft, was seinem Erfolg in den USA aber keinen Abbruch tat, weswegen es schon bei der 1980er Zeichentrickserie Heathcliff, die ebenfalls auf einem Comicstrip basiert, ein Marmaduke Segment gab.
Nachdem 2015 sein Schöpfer Brad Anderson gestorben ist, gab es seither jedoch keine neuen Geschichten mehr von Marmaduke.


Die Maske (1994)

Wirkt schon sehr comichaft, trotzdem wissen es vielleicht nicht alle, dass es sich dabei um eine Comicverfilmung handelt.
Erdacht wurde der Comic, der erstmals 1987 im Verlag Dark Horse erschien, von Mike Richardson und Mark Badger.
Die Verfilmung mit Jim Carrey hält sich dabei ziemlich gut an die Vorlage und erhielt im Jahr 2005 auch eine Fortsetzung unter dem Titel "Die Maske 2: Die nächste Generation". Dieses mal ohne Jim Carrey.

Men in Black (1997)

MIB beruht auf der Mini-Serie "The Men in Black", die jeweils 1990 (3 Ausgaben), 1991 (3 Ausgaben), sowie nochmal 1997 (4 Ausgaben) erschienen ist.
Geschaffen wurde die Comicreihe von Lowell Cunningham und Sandy Carruthers und obwohl der Film sich bis heute noch größter Beliebtheit erfreut und sogar zwei Fortsetzungen (2002 und 2012) dazu erschienen sind, gab es seit über 20 Jahren keine neuen Comics dazu.



R.E.D. (2010)

Der Film beruht auf Mini-Serie "Red" von Warren Ellis und Cully Hamner, die ab 2003 im WildStorm Verlag (ein Imprint von DC) erschienen ist und drei Ausgaben umfasst.
Seit der Mini-Serie kam in Comicform hier auch nichts neues mehr, doch hat der Film sich, ähnlich wie auch die "Men in Black", davon emanzipiert und daher kam 2013 ein zweiter Teil, dem auch noch ein dritter Teil folgen soll.



Richie Rich (1994)

Kann sich noch jemand an den Film mit Macaulay Culkin erinnern, als dieser noch ein hoffnungsvoller Kinderstar war?
Ja, tatsächlich war Macaulay Culkin in mehr als nur den ersten beiden Kevin-Filmen erfolgreich, ehe er mit dem frühen Ruhm nicht klar kam.
Einer der erfolgreicheren neben "My Girl" war dabei "Richie Rich", der auf der gleichnamigen Comicreihe basiert. Den ersten Auftritt hatte die von Alfred Harvey und Warren Kremer erdachte Figur 1953 im Heft "Little Dot" #1, ehe er von 1960 - 1994 seine eigene Comicreihe hatte.
Seither gab es allerdings keine neuen "Richie Rich" Comics mehr.

Riverdale (2017 - )

Riverdale beruht auf einer der in den USA bekanntesten und beliebtesten Comicreihen überhaupt und zwar auf den "Archie Comics".
Die "Archie Comics" wurden erdacht von John L. Goldwater und erschienen 1941 erstmalig im Magazin "Pep Comics" #22 des Verlags MLJ Magazines. Die "Archie Comics" waren dabei so erfolgreich, dass sie nicht nur eine eigene Reihe erhielten, sondern, dass sogar der Verlag selbst sich in "Archie Comics" umbenannte. Riverdale stellt dabei jedoch eine sehr eigene Adaption der Comics dar. Denn während die Comics sich hauptsächlich um eine Gruppe von Highschool Schülern und ihrer alltäglichen Probleme drehen und dabei vor allem die Dreiecksbeziehung von Archie, Betty und Veronica ins Zentrum stellen, ist Riverdale eine Drama/Mystery Serie, die gleich mal damit beginnt, dass mit Jason Blossom eine der Hauptfiguren der Comicreihe tot ist und sich die ersten Folgen um die Aufklärung des Mords an ihm drehen.

Sabrina (1996 - 2000)

Sabrina stammt ebenfalls aus den "Archie Comics" und die von George Gladir und Dan DeCarlo geschaffene Figur tauchte erstmals 1962 im Comic "Archie's Mad House" #22 auf.
Während in den Comics Sabrina eine reguläre Figur ist, die in Riverdales Nachbarstadt Greendale lebt, ist die Serie, mit Melissa Joan Hart in der Hauptrolle, davon total losgelöst und hat keinen Bezug zu den anderen Archie
Charakteren.
Dieses Jahr wird es jedoch auf Netflix eine neue Serie zu Sabrina geben, die als Spin-Off zu Riverdale gilt.
Bisher steht jedoch nur fest, dass sich beide Serien das selbe Universum teilen. Ob es tatsächlich jedoch auch zu einem Crossover kommt, ist hingegen nicht bekannt.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (2010)

Der Film mit Michael Cera in der Hauptrolle ist
eine Verfilmung der gleichnamigen Comicreihe von Bryan Lee O’Malley die von 2004 - 2010 erschien, wobei der Film noch vor dem Ende des finalen sechsten Bandes entstanden ist.
Ansonsten hält die Adaption sich aber ziemlich nahe an der Vorlage. Sehr viel mehr kann ich da grad tatsächlich nicht dazu sagen.

Sin City (2005)

Auch hier ist es vielleicht doch mehreren bekannt, dass "Sin City", als auch dessen Fortsetzung "Sin City: A Dame to Kill For" aus dem Jahr 2014, auf der gleichnamigen Comicreihe von Frank Miller basiert, die von 1991 - 2000 im Dark Horse Verlag erschienen ist.
Die Verfilmung hält sich dabei sehr eng an die Vorlage und gehört zusammen mit "Watchmen" mMn zu den besten Comic-Verfilmungen überhaupt.
Dass die Filme sich so nah an der Vorlage bewegen, ist jedoch auch kein Wunder, denn führte Robert Rodriguez die Regie nicht alleine, sondern zusammen mit Frank Miller, der für den zweiten Teil sogar ein extra Kapitel schrieb, dass es nicht in Comic-Form gibt.

Surrogates (2009)

Surrogates beruht auf der Comicserie "The Surrogates" von Robert Venditti und Brett Weldele, die von 2005 - 2006 im Verlag Top Shelf Productions erschienen ist und 2009 noch eine Vorgeschichte erhielt.
Der Film hat dabei einige Unterschiede zur Vorlage. Primär handelt es sich dabei um Namen
und Orte, die geändert wurden, jedoch gibt es auch Handlungselemente die deutlich anders sind. So stirbt im Film der Operator des Surrogates, sobald sein Surrogate zerstört wird. Im Comic ist dies nicht der Fall.
Und während der Film ein Happy End bietet, indem der Hauptcharakter zu seiner Frau nach Hause zurückkehrt, ist sie am Ende des Comics an einer Überdosis Tabletten gestorben.

Tank Girl (1995)

Der Film "Tank Girl" ist bisschen wie "Mad Max", nur cooler. Die Comicreihe "Tank Girl", erdacht von Jamie Hewlett und Alan Martin und erstmalig erschienen 1988, ist nochmal ein ganzes Stück cooler.
Sowohl der Film mit Lori Petty in der Hauptrolle, als auch die Comics sind jedoch hierzulande eher weniger populär, was schade ist, denn vor allem Fans von dystopischen Endzeitszenarien werden an beidem ihre helle Freude haben.



Teenage Mutant Hero Turtles (1987 - 1996)

Okay, ich denke heutzutage wissen es wohl viele, aber während meiner Kindheit waren die Turtles für uns primär die Trickserie die von 1987 - 1996 lief, sowie die Kinofilme aus den Jahren 1990, 1991, sowie 1993. Ich hatte als Kind zwar Turtles Comics, doch dachte ich, es wäre wie auch bei den Ghostbusters, dass diese halt nach der Serie und den Filmen kamen.
Und ehrlich gesagt denke ich, dass auch viele Kinder heutzutage nicht wissen, wo die Wurzeln der Turtles liegen. Die Turtles sind ja bis heute so populär, dass ständig noch neue Filme und Serien dazu kommen.
Jedenfalls die Turtles wurden erdacht von Kevin Eastman und Peter Laird und hatten ihren ersten Auftritt 1984 und hießen eigentlich "Teenage Mutant Ninja Turtles". Lediglich in Europa wurden sie umbenannt, da man in England Bezüge zu Ninjas wegen des Jugendschutzes vermeiden musste.
Die Comicreihe war dabei als Parodie auf Superhelden-Comics gedacht und deutlich brutaler als die später populäre Zeichentrickserie.

Timecop (1994)

Timecop aka. Der Spagat der in die Filmgeschichte einging, ist eine Adaption des gleichnamigen Comics von Mike Richardson, der von August bis Oktober 1992 bei Dark Horse erschien.
Der Film adaptiert die Geschichte dabei nur sehr lose. Die Hauptfigur ist zwar die selbe und es geht sowohl in Comic und Film um das selbe Grundthema, doch während es im Film um einen korrupten Politiker geht, der, wie sich herausstellt, auch für den Tod der Frau der Hauptfigur verantwortlich ist, geht es im Comic um einen Diamantenräuber, der in das Jahr 1930 zurück reist, um eine Miene auszurauben.

V wie Vendetta (2005)

Und noch eine Alan Moore Verfilmung. Bei der Masse an Verfilmung seiner Comics sieht man mal, welche Qualität Alan Moore's Geschichten haben. Von den Verfilmungen seiner Geschichten kann man das nicht immer sagen und auch "V for Vendetta", wie Film und Comic im Original heißen, gehört nicht gerade zu den besten Comicverfilmungen.
Ich gebe zu, wenn man nur den Film kennt, ist dieser ganz unterhaltsam. Sobald man aber die Comicvorlage, die erstmals im Jahr 1982 erschienen ist, gelesen hat, findet man den Film plötzlich nicht mehr so gut, bis hin zu schlecht, was in erster Linie an den ganzen Änderungen an der Handlung, sowie den Charakteren liegt.
Beispiele sind z.B. Evey, die im Comic eine minderjährige Prostituierte ist, statt einer erwachsenen Reporterin und im Comic auch keine Beziehung mit V hat.
Auch ist V im Comic ein überzeugter Anarchist und entstellter KZ-Überlebender, der einen persönlichen Rachefeldzug gegen das hier faschistische Regime führt, statt eines charismatischen Freiheitskämpfers, der zum Ende hin eine Massenbewegung gegen das neo-konservative Regime auslöst. Nach V's Tod übernimmt lediglich Evey im Comic dessen Identität.



Valerian (2017)

Fans des frankobelgischen Comics werden sich jetzt wundern, wie man "Valérian et Laureline" bzw. in der deutschen Übersetzung "Valerian und Veronique" nicht kennen kann.
Doch tatsächlich war vielen nicht bewusst, dass dieser "Star Wars Abklatsch" gar kein Star Wars Abklatsch ist, sondern die Verfilmung der erstmals 1967 erschienen Comic-Reihe
"Valérian et Laureline" von Jean-Claude Mézières und Pierre Christin.
Ganz im Gegenteil verhält es sich sogar so, dass George Lucas ein Fan der Reihe war, weswegen sie ihm zu einem gar nicht so geringen Teil als Inspiration zu Star Wars gedient hat.

Wanted (2008)

Mark Millar hat einige großartige Comics geschrieben. Neben dem schon vorher hier erwähnten "Kick-Ass", z.B. auch Marvel's "Civil War" und auch die von 2003 - 2005 erschienene Comicreihe "Wanted" gehört dazu.
Der Comic erhielt 2008 dann auch eine Verfilmung mit James McAvoy und Angelina Jolie in der Hauptrolle, die zwar grob die Handlung adaptiert, jedoch vor allem zum Ende hin sehr weit von der Vorlage abweicht und den Plot-Twist des Comics komplett ignoriert.



Zum Abschluss komm ich nochmal zu zwei Filmen, von denen man denken könnte, es wären Comic-Verfilmungen, die jedoch tatsächlich keine sind.

Darkman (1990)

Der Film der unter der Regie von Sam Raimi entstanden ist und in dem Liam Neeson die Hauptrolle übernimmt wirkt eigentlich so, als müsste es sich um eine Comic-Verfilmung handeln. Schon alleine der Titel, aber vor allem die Geschichte, um die Verstümmlung mit Säure und den anschließenden Rachefeldzug mit Hilfe unterschiedlicher Masken schreit danach.
Aber tatsächlich handelt es sich bei Darkman um seine ganze eigene Geschichte, ohne jegliche Vorlage.




Super – Shut Up, Crime! (2010)

"Super" von "Guardians of the Galaxy" Regisseur James Gunn und mit Rainn Wilson, Ellen Page, sowie Kevin Bacon in den Hauptrollen, erzählt im Prinzip die selbe Geschichte wie "Kick-Ass" und zwar entschließen sich hier ein Koch, der ein Außenseiter ist, sowie eine Comicbuchverkäuerin, dass sie als Superhelden zukünftig das Verbrechen bekämpfen.
Im Gegensatz zu "Kick-Ass" hat "Super" jedoch keine Comic-Vorlage. Trotzdem macht der Film mindestens genau so viel Spaß und ist im Gegensatz zu "Kick-Ass" mit deutlich mehr Gewalt und schwarzem Humor gewürzt.