Donnerstag, 29. Dezember 2016

Prinzessin Leia - Der Beginn als Frauen in Filmen nicht mehr hilflos waren

Für gewöhnlich ist es nicht mein Fall Nachrufe auf Personen zu schreiben. Vor allem dann nicht, wenn ich diese gar nicht persönlich kannte. Daher wird dieser Post auch kein Nachruf auf die kürzlich verstorbene Carrie Fisher. Zumindest nicht direkt.

Dennoch muss ich vorneweg erwähnen, dass der Tod von Carrie Fisher, von allen Prominenten, die dieses Jahr gestorben sind, schon zu denen gehörte, die mich mit am meisten berührt haben, da Star Wars immer ein wichtiger Teil meines Lebens war.

Aber ein Nachruf auf eine trotz allem fremde Person fände ich unangebracht. Stattdessen will ich über etwas schreiben, das zwar nicht Carrie Fishers alleiniger Verdienst ist, an dem sie aber durch ihre Darstellung der Prinzessin Leia großen Anteil hatte, nämlich der Beginn eines neuen Frauenbildes in Hollywood Filmen.

Der starke Mann und die Frau
Das Frauenbild in Hollywood war bis in die späten 70er hinein, eigentlich immer
das selbe: Die Frau war entweder in irgendeiner Art und Weise das Anhängsel des Mannes, sei es als Mutter, Tochter, Frau, oder sie brauchte dessen Hilfe. Besonders beliebt war dabei die sog. Damsel in Distress, also die Jungfrau in Nöten, die nicht nur Hilfe brauchte, nein, der Mann musste sie auch noch retten.

Dann jedoch kam Star Wars und da war dann plötzlich diese toughe starke Rebellenprinzessin, die sich weder von Darth Vader, noch von Grand Moff Tarkin einschüchtern ließ.
Ja, auch Leia musste während des ersten Star Wars' von Han und Luke gerettet werden. Allerdings wirkte sie dabei nie hilflos. Man hatte immer das Gefühl, sobald sich eine Option ergeben hätte, hätte sie selber eine Möglichkeit zur Flucht gefunden. Und kurz nach ihrer Rettung nimmt sie ja auch direkt das Zepter in die Hand und weiß sich selber zu wehren.

Leia rettet Han
Diese Rolle wurde in den folgenden Teilen sogar noch ausgebaut und Leia kämpft hier zusammen mit den anderen immer an vorderster Front. In Return of the Jedi ist es letztendlich dann sogar sie, die zusammen mit den anderen Han rettet. Die Frau macht sich also auf ihren Geliebten zu retten!
Auch hier könnte man anbringen, dass sie kurz doch wieder auf die Jungfrau in Nöten reduziert wird, als sie Jabba's Gefangene ist.
Sie ist tatsächlich aber nicht mehr seine Gefangene, als die anderen auch und auch hier ergreift Leia die sich ihr bietende Möglichkeit und tötet Jabba und rettet sich somit selbst.
Sie ist nicht mehr und nicht weniger auf die Hilfe von Luke angewiesen, als der Rest.

Ripley
Leia stellte damit den Prototyp der starken Frau dar und hat damit den Nährboden geschaffen, auf den andere starke Figuren wie Ellen Ripley aus Alien, oder auch Sarah Connor aus Terminator (vor allem in Terminator 2) folgten.

Sarah Connor
Bei Leia kam zu ihrer starken Rolle noch ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu, den heutige starke Frauenrollen oftmals leider nicht mehr haben (die o.g. Beispiele zählen hier nicht dazu): Ihre Eigenständigkeit.
Wenn heute in einem Film eine starke Frau auftaucht, ist diese oftmals die Tochter einer wichtigen männlichen Persönlichkeit. Die Frau wird also weiterhin durch einen Mann definiert.
Bei Leia war das nicht der Fall. Ja, sie war die Tochter von Vader und die Schwester von Luke, aber das wusste man Anfangs noch nicht und selbst als man es dann wusste, war es nicht das, was sie definierte. Ganz im Gegenteil, es war Luke, der männliche Protagonist, der stark von der Tatsache definiert wurde, dass er Vader's Sohn ist.

Padmé auf Geonosis
Diese Darstellung war natürlich zum einen der große Verdienst von George Lucas, der Leia so erdacht hat, aber auch zu einem sehr großen Teil der von Carrie Fisher, die Leia so überzeugend stark dargestellt hat.

Mara Jade und Jaina Solo
In Star Wars lebt seither eine Tradition von starken
Frauenfiguren fort. Sei es Padmé Amidala in der Prequel-Trilogie (auch wenn ihre Rolle in Revenge of the Sith sehr passiv war, aber hey, sie war da auch Schwanger), als auch im alten Expanded Universe mit Charakteren wie Mara Jade und vor allen Dingen Jaina Solo.

Rey
Und auch die neuen Star Wars Filme machen hier keine Ausnahme, sondern gehen sogar noch einen Schritt weiter, indem die Hauptprotagonisten mit Rey und Jyn beide weiblich sind.
Jyn Erso
Leider muss man allerdings sagen, dass sowohl Rey (höchstwahrscheinlich, sollte sie wirklich Luke's Tochter sein), als auch Jyn wieder stark davon definiert werden, dass sie die Töchter von wichtigen Vaterfiguren sind.
Das ist zwar schade, ändert aber nichts daran, dass es dennoch starke Frauenfiguren sind!

Wer aber weiß, ob diese Charaktere jemals möglich gewesen wären, hätte Carrie Fisher nicht damals Prinzessin Leia so gespielt, wie sie sie gespielt hat.

Und dafür Carrie Fisher, danke ich dir!

Freitag, 23. Dezember 2016

Rogue One - Die Macht ist stark mit diesem Film!


Nun ist er also da, der erste sog. Anthology Film, der nicht zur Hauptsaga gehört.
Aber direkt vorneweg stell ich mir die Frage, warum eigentlich nicht?

Der Film ist so sehr Star Wars von Anfang bis Ende!

Wer mein Review zu Episode VII gelesen hat, weiß, dass ich nicht so begeistert war.
Im Vorfeld konnten mich die Trailer zu Rogue One auch noch nicht wirklich überzeugen. Es sah für mich wie ein Kriegsfilm im Weltraum aus. Und ja, genau darauf sollte ja auch der Fokus dieses Teils liegen, dass das "Wars" in Star Wars mehr betont wird. Dennoch machten auf mich die Trailer den Eindruck, als ließe dieser Film die komplette sonstige Magie von Star Wars vermissen.

Aber weit gefehlt! Nachdem der Abspann vorbei war und ich das Kino verließ war ich einfach nur noch begeistert und bin es immer noch.

Alles was mich an Episode VII gestört hat, hat dieser Film richtig gemacht!

Doch fangen wir von vorne an:
Das Lucasfilm Logo kam (die eigentlich dazugehörende Fox-Fanfare vermiss ich immer noch, aber da kann man natürlich nix machen^^), dann der Schriftzug "A long time ago, in a galaxy far far away" und ich dachte schon, jetzt kommt doch der Lauftext, trotz vorheriger Dementi und ich hatte mich schon sehr gefreut, aber nix, es ging direkt mit der Story los.
Und das war dann auch das einzige was mich am Film gestört hat.

Cassian, Jyn und K-2SO
Der Film ist ansonsten einfach nur klasse. Sowohl von den Charakteren, als auch den Action Szenen überzeugt er auf ganzer Linie.
Wo Episode VII krampfhaft versucht hat wie die alten Filme zu sein und dabei einfach nichts neues zum Star Wars Mythos beigetragen hat und stattdessen wie ein uninspirierter Klon von Episode IV daher kam, versucht Rogue One dies nicht, fängt dabei aber soviel mehr den kompletten Flair der ursprünglichen Trilogie ein und erweitert gleichzeitig den Mythos der Saga.
Schon alleine die Optik des Films schafft es so viel mehr, diese "dreckige Zukunft" rüberzubringen, die viel bei Star Wars ausmacht. Episode VII hat das irgendwie nur auf Jaccu geschafft.

Auch was die Effekte angeht, hat man hier nicht sklavisch versucht alles nur über praktische Effekte zu machen, sondern hat eine gute Mischung aus praktischen Effekten und CGI gewählt.

Bevor hier irgendwer weiterliest, hier noch kurz der Hinweis:
Es folgen Spoiler! Wer den Film also noch nicht gesehen hat und nicht wissen will, was passiert, sollte hier aufhören zu lesen.

Zusätzlich noch der Hinweis, ich hab den den Film in 2D und auf englisch gesehen. Kann also weder etwas zu den 3D Effekten, noch zur Synchro sagen.
Kommen wir damit dann auch mal zur Story an sich. Diese dreht sich hier um Jyn Erso und eine kleine Gruppe von Rebellen, die die Pläne des Todessterns stehlen.

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan des Expanded Universe bin, das
jetzt ja nicht mehr als Canon gilt und in Legends umgelabeled wurde.
Speziell die Geschichte von Kyle Katarn, der im damaligen EU für die Beschaffung der Todesstern Pläne verantwortlich war, gehörte immer zu meinen Favoriten.
Tatsächlich stellte ich mir daher auch die Frage, ob auch das meine negative Meinung zu Episode VII so stark beeinflusst hat, weil die großartigen Geschichten des EUs negiert wurden.
Heute kann ich aber sagen, nein, daran lags nicht. Denn auch Rogue One negiert die Dark Forces Reihe (hierzulande eher als Jedi Knight Reihe bekannt), aber Rogue One macht so vieles so richtig, dass es für mich okay ist. Ich möchte fast sagen, mehr als okay. So sehr ich Kyle Katarn's Geschichte liebe, Rogue One erzählt die Geschichte, wie man an die Todesstern Pläne kam, einfach besser.

Ich will jetzt gar nicht auf die komplette Story eingehen, da das zu viel wäre, aber prinzipiell ist der Film drei Teile unterteilt. Vier, wenn man den Anfang mit ein berechnet.

Krennic, Hauptantagonist des Films
Dieser Anfang erinnert übrigens etwas an den Beginn von Inglorious Basterds, wobei Krennic, ein imperialer Offizier, hier die Rolle von Hans Landa inne hat.
Die ganze Szene ist ziemlich gut gemacht und hier kommen schon die ersten kleinen Easter Eggs, wie das blaue Glas Milch, das man schon in Episode IV und Episode II sieht.
Überhaupt ist der Film voll mit Anspielungen und Easter Eggs, ein paar davon zähle ich am Ende des Reviews auf.

Und hier muss ich direkt was erwähnen, was ich auch sehr schön finde. Während Episode VII ja so gut es ging versucht hat, die Prequels zu ignorieren, versucht Rogue One das nicht, sondern es finden sich in diesem Film sowohl Anspielungen auf die Prequels, als auch auf die Original Trilogie.
Star Wars ist eine Saga und so soll es sich auch anfühlen. Und das schafft dieser Film, man hat hier wirklich das Gefühl, dass man sich hier zwischen den Episoden III und IV befindet.

Der erste Part der Hauptstory beginnt damit, dass Jyn aus imperialer Gefangenschaft gerettet wird, da man mit ihrer Hilfe an Saw Gerrera kommen will, der sie aufgezogen hat und der von einem imperialen Deserteur, Bodhi Rook, eine Holo-Aufzeichnung von Jyn's Vater erhalten hat.

Während des ersten Parts lernen wir auch Cassian Andor und seinen umprogrammierten, ehemaligen imperialen Droiden K-2SO kennen, der eindeutig eines der Highlights des Films ist. Seine ständigen zynischen Kommentare und seine "Feindschaft" zu Jyn sind einfach zu herrlich. Er erinnert etwas an eine Mischung aus C-3PO und HK-47 aus KotOR.

Bail Organa
Und wir sehen Mon Mothma und Bail Organa wieder. Beide erneut gespielt von
Genevieve O'Reilly und Jimmy Smits, die damit diese Rollen nach Episode III erneut verkörpern.

Baze und Chirrut
Auf Jedha lernen wir dann auch die beiden Charaktere Chirrut Îmwe und Baze Malbus kennen, die beide "Guardians of the Whills" sind. Nicht nur war das der ursprüngliche Titel von Star Wars in George Lucas' frühen Entwürfen, nein, die Whills waren auch eine wichtige machtsensitive Alien-Rasse.
Die beiden Charaktere sind auch großartig. Wir haben hier den machtsensitiven, blinden Chirrut und den auf schwere Waffen spezialisierten Baze, die beide mal so nebenher ein Bataillon Strumtruppler besiegen. Ich sage bei Chirrut übrigens bewusst nur machtsensitiv, denn er ist kein Jedi und kämpft daher auch mit keinem Lichtschwert, sondern nur mit einem Kampfstab.

Ich verzettel mich hier ständig im Detail, aber der Film hat einfach so viele tolle kleine Details.

Jedenfalls endet dieser erste Part zum einen damit, dass Jyn die Aufzeichnung ihres Vaters sieht, der ihr sagt, er hat dem Imperium nur deswegen geholfen, damit er einen Schwachstelle im Todesstern einbauen kann und schwups, haben wir endlich eine Erklärung, eine geniale Erklärung sogar, warum der Todesstern immer so eine Schwachstelle hatte.
Zum anderen endet der Part damit, dass Grand Moff Tarkin von Krennic eine Demonstration des Todessterns fordert.
Tarkin

Und ja, ich schrieb dort oben Tarkin. Via CGI wurde das Antliz des bereits toten
Peter Cushing in den Film gebracht. Viele fanden das ganze nicht so gut. Ich hingegen fand es klasse gemacht!

Der Mittelteil spielt dann auf Eadu und Yavin IV. Nachdem Jyn's Vater bei einem Angriff gestorben ist, versucht diese auf Yavin IV die Rebellen zu überzeugen, dass diese ihr glauben, bezüglich der Aufzeichnung ihres Vaters, doch der Rat der Rebellen will ihr keinen Glauben schenken.
Chirrut und Baze auf Eadu
Ein paar der Rebellen kann Jyn aber doch für sich gewinnen (u.a. alle, die schon mit auf Jedha waren, abzüglich Saw der dort gestorben ist) und als "Rogue One" starten sie selbstständig in die Mission die Pläne zu besorgen.
Dieser Teil ist so etwas der Breaking Point des Films, indem die Crew wirklich eine Crew wird und wir auch viele Motive der Charaktere besser nachvollziehen können.
Überhaupt machen die Schauspieler allesamt einen tollen Job und ich hatte schon nach kurzer Zeit wirklich mit allen Charakteren mitgefühlt.

Achja und nicht außer Acht gelassen werden darf das erste Auftauchen von
Darth Vader in seiner Festung. Diese Festung beruht auf ursprünglichen Entwürfen vom Star Wars Zeichner Ralph McQuarrie. Von der Umgebung scheint diese sich auf Mustafar zu befinden, dem Ort also, wo Vader gegen Obi-Wan verloren hat.
Man sieht hier Vader auch kurz ohne Rüstung im Bacta-Tank und obwohl nicht von Hayden Christensen gespielt, hat er hier wirklich Ähnlichkeit mit diesem. Die Stimmt ist natürlich wieder James Earl Jones.

Der Endteil ist dann das Highlight des Films. Der komplette Angriff auf Scarif erinnert, spätestens als die Rebellenflotte sich doch zu einem Eingreifen entschließt, an eine Mischung aus Episode IV und VI und den Schlachten um Yavin und Endor. Endlich sehen wir wieder richtige Raumschlachten in einem Star Wars Film. Das letzte mal war das Ansatzweise am Anfang von Episode III der Fall.

Der Bodeneinsatz von Cassian, Jyn und K-2SO, die sich als Imperiale verkleiden
und die Basis infiltrieren, während die restlichen Rebellen Ablenkungsmänover starten, erinnert dabei etwas an Han, Chewie und Luke, als diese in Episode IV Leia aus der Gefangenschaft befreien.

Nachdem Jyn es geschafft hat, die Pläne den Rebellen zu übermitteln, startet Tarkin schließlich den finalen Angriff mit dem Todesstern, wobei alle Mitglieder der Rogue One Crew sterben.

Und wer dachte, damit endet der Film, weit gefehlt. Jetzt sehen wir noch einmal, warum Vader ein absoluter Bad Ass Sith ist.
Wenn Vader das Schiff der Rebellen entert, im dunklen Tunnel sein Lichtschwert zückt und die Rebellen spielend erledigt, während diese in Panik flüchten, hat das schon ein leichtes Horrorfilm Feeling.

Die Rebellen können die Pläne jedoch noch weitergeben an die Crew der Tantive IV und zwar an eine junge Rebellin, die man zuerst nur von hinten sieht, die sich dann umdreht und ja, es ist eine ebenfalls per CGI in den Film gebrachte junge Carrie Fisher als Leia! Einfach nur Hammer!
Im Prinzip endet Rogue One damit genau an dem Punkt, an dem Episode IV startet!

Einfach nur Wow!

Und hier jetzt ein paar nette Easter Eggs (es sind bei weitem nicht alle):

Jan und Kyle
Die Death Trooper, die mit Krennic unterwegs sind, erinnern stark an die aus
der Dark Forces Reihe bekannten Dark Trooper. So hat man der früheren Geschichte doch einen kleinen Tribut gezollt.
Wobei man das sowieso in kleinen Ansätzen gemacht hat. So hat Cassian Andor, eine starke optische Ähnlichkeit zu Kyle Katarn. Und Jyn Erso hat nicht nur Ähnlichkeit mit Kyle's Pilotin Jan Ors, sondern sogar einen phonetisch ähnlichen Namen.

Saw Gerrera stammt ursprünglich aus "The Clone Wars" und hat während der Klonkriege auf Seiten der Republik gegen die Separatisten gekämpft und seine Armee wurde u.a. von Obi-Wan Kenobi, Anakin Skywalker, Ahsoka Tano und Captain Rex ausgebildet.
Damit ist er der erste Charakter der den Sprung aus einer der animierten Serien auf die große Leinwand geschafft hat.

Auf Jedha kommt ein Highlight Easter Egg als Jyn in den Straßen von Jedha von
zwei Leuten angepöbelt wird und zwar von Ponda Baba und Evazan, dass sind die selben zwei Typen, die auch später Luke in der Mos Eisley Cantina anpöbeln und wo letzterer durch Obi-Wan seinen Arm verliert.

Auf Yavin IV kann man hören, wie nach einer General Syndulla gerufen wird, wobei es sich eigentlich nur um Hera Syndulla aus "Star Wars Rebels" handeln kann.
In einem Gespräch zwischen Mon Mothma und Bail Organa, wird dieser auch nach seinem Jedi-Freund gefragt. Bail Organa entgegnet, dass er Kontakt zu diesem aufnehmen will und dass er ihm gut während der Klonkriege gedient hat. Hierbei kann es sich natürlich auch nur um Obi-Wan handeln.

links unten, die Ghost
Während der Schlacht um Scarif gibt's auch einige Easter Eggs. So wird z.B. der
Pilot, der die Nummer "Red 5" hat, abgeschossen. Genau diese freigewordene Nummer erhält später Luke, nachdem er sich den Rebellen angeschlossen hat.
Nicht zur vergessen, dass man auch kurz die "Ghost" aus "Rebels" sieht und dass es eine Hammerhead
Corvette ist, die die Sternenzerstörer rammt. Ein Schiff, was zum ersten mal in KotOR aufgetaucht ist.
C-3PO und Anthony Daniels
Auf dem Planeten selbst unterhalten sich zwei Strumtruppler darüber, dass das DC-15A Blaster Rifle abgeschafft werden soll. Dabei handelt es sich um die primäre Waffe der Klontruppen.
Achja und man sieht kurz bevor die Rebellen auf Yavin IV nach Scarif aufbrechen auch kurz R2-D2 und C-3PO, wobei letzterer erneut von Anthony Daniels gespielt wurde. Damit ist dieser der einzige Schauspieler, der bisher in allen Star Wars Teilen mitgewirkt hat.

Mittwoch, 30. November 2016

Masters of the Universe - Die Helden meiner Kindheit


Wir schreiben das Jahr 1986, oder 1987, so ganz genau weiß ich das nicht mehr. Ich war damals 3, oder 4 Jahre alt und obwohl ich mir beim Jahr nicht mehr ganz sicher bin, so kann ich mich noch sehr gut an meine erste Begegnung mit den "Masters", so wie wir sie damals alle nannten, erinnern.

Es war ein warmer, sonniger Tag und ich stand mit meinem Bruder vor unserem Haus, als seine besten Freunde, zwei Brüder aus der Nachbarschaft, vorbei kamen und sie hatten neues Spielzeug: Der eine hatte He-Man mit dem Jet Sled, der andere Dragon Blaster Skeletor.

Sofort waren mein Bruder, der damals 7, oder 8 gewesen sein muss und ich Feuer und Flamme dafür und wollten auch welche haben.

Obwohl die Toyline in den USA bereits 1982 startete und 1988 endete, war sie in Europa zu diesem Zeitpunkt immer noch auf ihrem Höhepunkt und alle Spielzeugläden waren voll mit Masters Figuren.

Iguana
Dennoch waren die ersten Figuren, die mein Bruder und ich erhielten keine Original Masters, sondern, als der halbjährliche Rummel (Dult bei uns genannt) in der Stadt war, bekamen wir dort sog. Knock-Offs aus der Reihe "Galaxy Fighters" und zwar die Figuren Daton und Iguana. Diese waren zwar ähnlich, dennoch wollten wir aber weiterhin natürlich auch die originalen haben.
(Wie ich viele Jahre später durch das Internet erfuhr, waren die Galaxy Fighters sehr beliebte Knock-Offs, die in den Haushalten vieler Kinder damals landeten und auch bei mir wurden die beiden Figuren fester Bestandteil meiner Masters).

Tung Lashor
Diese bekamen wir auch. Wer genau meine erste Figur war, weiß ich gar nicht
mehr, aber ich denke es war Man-At-Arms. Ich weiß aber noch ganz genau, welche Figur mein Bruder als erstes hatte und zwar Tung Lashor.

Aber ganz klar wollte ich auch He-Man und Skeletor haben und im Kindergarten bot mir damals einer der anderen Jungs seinen He-Man an, wenn er dafür Tung Lashor haben konnte. Ich ließ mich auf den Deal ein, was ich später bereute. Den während er den neuen Tung Lashor bekam, bekam ich einen gebrauchten Battle-Armor He-Man, dem noch dazu das Zubehör fehlte.

Doppelt bereut hab ich den Tausch letztendlich ab dem Punkt, als mir meine Eltern schließlich einen nagelneuen Battle-Armor He-Man schenkten. Nun hatte ich also zwei davon, aber keinen Tung Lashor.
Da ich nie den originalen He-Man hatte, ist der Battle-Armor He-Man immer "mein" He-Man gewesen.
Skeletor bekam ich natürlich auch irgendwann, hier bekam ich sogar den originalen Skeletor.
(dennoch wollte ich immer auch den originalen He-Man und den Dragon Blaster Skeletor haben, da diese halt die ersten Masters waren, die ich sah, bekam diese jedoch nie^^)

Nach und nach kamen immer mehr und mehr Figuren dazu und schließlich
bekam ich sogar Castle Grayskull.
Da die Masters hier erst später ihren Höhepunkt hatten, bekamen wir hier auch ohne weiteres Figuren, die es in den USA nur selten gab und die dort heute als wertvoll gelten. So hatte ich z.B. auch Scareglow.
Interessanterweise hatte mein damaliger bester Freund genau die Figuren, die ich nicht hatte und umgekehrt. Da das bei späteren Toylines, wie Ghostbusters und Turtles auch der Fall war, habe ich das Gefühl, dass sich unsere Eltern hier immer abgesprochen hatten, was den Vorteil hatte, dass wir, wenn wir zusammen gespielt hatten, eine riesige Auswahl an Figuren hatten.

Doch der Masters Hype, das waren nicht nur die Figuren, denn da gab es schließlich auch noch den Filmation Cartoon "He-Man and the Masters of the Universe".
Sehen konnte man diesen damals im TV nur auf Tele 5. Da ich jedoch in einem kleinen bayerischen Dorf aufgewachsen bin und wir noch keine Satelliten Schüssel hatten, gab es für mich nur zwei Möglichkeiten das ganze zu sehen. Entweder meinen damaligen besten Freund besuchen, was ich auch sehr oft tat und wir dann immer den ganzen Trickfilm Block "Bim Bam Bino" auf Tele 5 geschaut hatten, oder aber und das war immer ein Highlight, wenn ich mit meinen Eltern in die Videothek bin und ich mir dann immer eine Masters Kassette ausleihen durfte.

Ein Mini Comic
Auf Videokassette bekam ich durch eine Tante von mir dann auch den Film
"He-Man und She-Ra: Das Geheimnis des Zauberschwertes", in welchem He-Mans Schwester She-Ra eingeführt wurde. Manche ihrer Gegner, wie viele Mitglieder der wilden Horde kannte ich schon als Actionfiguren. Doch She-Ra selber war mir neu, was auch daran lag, dass die Toyline dazu separat als Puppen vermarktet wurden und daher komplett an mir vorbei ging. Später- hatte jedoch eine Cousine von mir eine She-Ra Figur. Sonst kannte ich jedoch niemand, der She-Ra Figuren hatte.

Apropos die Wilde Horde, diese kannte ich natürlich auch durch die den Figuren beiliegenden Mini-Comics. Genau, allen Figuren lagen immer auch Mini-Comics bei. Sogar in mehreren Sprachen, was für mich aber Anfangs wenig Bedeutung hatte, da ich noch nicht lesen konnte. Dennoch konnte ich mir alleine durch die Bilder auch immer einen guten Eindruck von den Masters verschaffen.

Eines der C64 Spiele
Letzte Höhepunkte hatten die Masters bei mir dann zum
einen mit dem 1987er Kinofilm, der sich jedoch von dem bisherigen Kanon sehr
stark abhob (als Fan der Masters war mir das aber egal) als auch mit den Computerspielen für den C64.
Die in Deutschland ebenfalls sehr beliebten Hörspiele von EUROPA gingen an mir komplett vorbei.

Gefühlt dauerte diese Zeit meiner Kindheit ewig. Tatsächlich wurden die Masters aber so um 1988/89 rum von den Ghostbusters abgelöst, feierten um 89/90 jedoch ein kleines Comeback als die "New Adventures of He-Man" erschienen, die He-Man und Skeletor kurzerhand in ein neues Setting versetzten.
Hier hatte ich ebenfalls Actionfiguren, Comics (die ich mittlerweile auch lesen konnte) und war natürlich auch Fan der Fernsehserien, doch lange hielt das ganze nicht an, da dann die Turtles kamen, aber das ist, wie auch die Ghostbusters, ein anderes Thema.

Während sich die Figuren der New Adventures noch bei meinen Leuten Zuhause in einem Karton auf dem Dachboden befinden sollten, verschenkten mein Bruder und ich die Figuren der originalen Masters damals an einen Cousin von uns. Aus damaliger Sicht war das sicherlich nett von uns, aus heutiger Sicht bereue ich das ganz häufig :D
Ob es diese Figuren noch gibt, weiß ich nicht und bezweifle es auch. Gerne hätte ich sie heute wie gesagt wieder, da die Masters für mich immer ein wichtiger und schöner Teil meiner Kindheit waren an den ich sehr gerne zurück denke.

Aber wie das so ist, man wird älter, verlässt irgendwann die Kindheit und hat natürlich andere Interessen, aber wie das ebenfalls so ist, irgendwann erreicht man auch zum ersten mal das Alter, wo sich Kindheitsnostalgie breit macht und als Mattel dann im Jahr 2002 ein Re-Make der Masters brachte, sowohl als Cartoon, als auch in Actionfiguren-Form, war ich sofort begeistert. Jetzt weniger von den Figuren, obwohl diese großartig gemacht waren, als vielmehr vom Cartoon der versuchte dieses mal eine durchgehende Story zu erzählen.

Leider war jedoch die Toyline als auch der Cartoon weit weniger erfolgreich und
das ganze wurde nach zwei Staffeln im Jahr 2004 bereits wieder eingestellt.

Dennoch schien ich wohl nicht der einzige der alten Fans zu sein, der Interesse an dem Remake zeigte, weswegen Mattel letztendlich im Jahr 2008 die Toyline "Masters of the Universe Classics" einführte.
Diese Reihe war nur Online und direkt über Mattel zu beziehen und richtete sich auch ausschließlich an mittlerweile erwachsene Fans. In dieser Reihe erschienen bisher sowohl alle Figuren der originalen Reihe, als auch alle Figuren der "Princess of Power" (die She-Ra Figuren) Toyline, als auch viele der New Adventure Figuren. Ebenfalls wurden hier Prototypen, oder Figuren, die nur in den Cartoons auftauchten erstmals als Figuren umgesetzt.
Die Reihe läuft aktuell immer noch, wurde jedoch mittlerweile von Mattel an den Subunternehmer Super7 übergeben.

Zum weiteren Masters Revival gehört auch eine neue Comicbuch Reihe von DC, als auch Artbooks von Dark Horse. Zusätzlich soll auch ein neuer Realfilm kommen.

Die Zukunft für Masters Fans sieht also rosig aus ;)
Ein Teil von meiner kleinen Sammlung
Hinten v.l. die Mini Comics Sammlung von Dark Horse, das Artbook von Dark Horse, sowie die erste Paperback-Ausgabe der DC Comics
Bei den Figuren v.l. die Classics-Ausgaben von NA He-Man, He-Man, Skeletor, NA Skeletor, sowie ganz vorne der Spin-Blade Skeletor der 200X Reihe
(ganz rechts auch noch ein Mega Drive ;) )

Blade Runner - Das Spiel!

Gestern habe ich in meinem Post über Bubblegum Crisis ja bereits Blade Runner erwähnt.

Direkt im Anschluß an Bubblegum Crisis konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, auch nochmal Blade Runner anzuschauen.

Blade Runner ist ein Film vom 1982, der auf Philip
K. Dicks Roman "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" basiert.
Philip K. Dick gehört im übrigen zu den Pionieren des Cyberpunk-Genres. Andere Werke von ihm die erfolgreich verfilmt wurden sind u.a. Total Recall, sowie Minority Report.

Die Story von Blade Runner spielt im Jahr 2019. Als Arbeitskräfte wurden vom Menschen fast nicht unterscheidbare künstliche Wesen, sog. Replikanten geschaffen. Die aktuellste Serie davon sind die Nexus-6, die physisch den Menschen sogar überlegen und intellektuell mindestens gleichwertig sind.
Nach einem Aufstand der Replikanten auf einer außerirdischen Kolonie wurde es Replikanten verboten auf die Erde zurückzukehren. Wenn sie dies doch tun, werden sie von einer Spezialeinheit der Polizei, den Blade Runnern, gejagt.

Pris und Roy, zwei der Replikanten
Na jemand die Ähnlichkeit zur Story-Einleitung beim Bubblegum Crisis Artikel bemerkt? ;)
Doch auch hier geht die Story natürlich wesentlich tiefer. Und es werden selbstverständlich viele philosophische, als auch ethischen Fragen aufgeworfen.

Gesehen habe ich aktuell die Version von 2007, den sog. Final Cut, auf Blu-Ray. Insgesamt gibt es von Blade Runner sieben unterschiedliche Fassungen. Die wichtigsten sind dabei jedoch die Kino-Fassung von 1982, der Director's Cut von 1992, sowie der Final Cut von 2007.

Los Angeles 2019
Die wichtigsten Unterschiede sind hierbei, dass die Original Version Voiceovers
hat, sprich, die Hauptfigur Deckard, gespielt von Harrison Ford, gibt wie ein Erzähler immer wieder seine Gedanken zum Geschehen ab.
Blade Runner hat, wie viele Cyberpunk Werke, sowieso immer diesen Film Noir Flair, durch diese Voiceovers wird das ganze natürlich verstärkt.
Die beiden folgenden Cuts haben diese Voiceovers jedoch komplett entfernt.

Zusätzlich wurde das Ende zur Kino Version, die in gewisser Weise ein Happy End hat, abgeändert zu einem offenen Ende, welches viel Spielraum für Spekulationen lässst.

Der Final Cut ist dem Director's Cut ähnlich, hat jedoch einige weiteren neuen, z.T. sogar ganz neu nachgedrehte Szenen. Diese Version ist laut Regisseur Ridley Scott die Version, die seiner ursprünglichen Vision des Films am meisten entspricht.
Ich für meinen Teil bin ein großer Fan der ursprünglichen Kino-Version, da ich die Voiceovers einfach sehr stimmig fand. Gleichzeitig mag ich jedoch das Ende der Cuts besser.
Aber egal welche Version, Blade Runner ist einfach ein Hammer Film!


Ray McCoys Apartment
Doch eigentlich wollte ich ja über das Spiel zu Blade Runner schreiben. Denn im Jahr 1997 brachte der Entwickler Westwood Studios ein Point und Click Adventure zu Blade Runner heraus.
Das interessante dabei, es spielt sich alles parallel zum Film ab. Man steuert also nicht Deckard, sondern einen anderen Blade Runner namens McCoy.
Während des Spiels stolpert man dabei immer wieder auf Charaktere, die auch im Film vorkommen, wie z.B. Rachel, Leon, oder J.F. Sebastian. Deckard selber sieht man nie, jedoch wird er häufiger erwähnt. So z.B. wenn man selber das erste mal bei Tyrell ist und man erfährt, dass Deckard nur kurz vorher da war.

So, ab hier kommen jetzt Spoiler, sowohl zum Spiel, als auch zum Film:

Während im Film nur angedeutet wird (wenn auch sehr stark), dass Deckard, ähnlich wie Rachel, selber ein Replikant mit künstlichen Erinnerungen sein könnte, hat man im Spiel mehrere Wege, die man gehen kann und je nach seinen Handlungen ist man entweder ein Blade Runner, ein Replikanten Sympathisant, oder selber ein Replikant. Und auch welche der anderen Charaktere Replikanten sind, steht nicht sofort von Anfang an fest.
Insgesamt hat man damit 13 verschiedene Endsequenzen!

Lucy, eine mögliche Replikantin
Auf der technischen Seite merkt man dem Spiel seine fast 20 Jahre natürlich an. Doch ich muss sagen, selbst heute macht es noch Spaß. Auch die Vertonung, die wahlweise auf englisch, oder deutsch ist, ist großartig und alle Sprecher sind engagiert bei der Sache!

Wer ein Fan des Films ist und sich nicht zu sehr von der antiquierten Grafik
abschrecken lässt, sollte das Spiel auf jeden Fall mal anspielen. Bei neueren System ist es allerdings notwendig sich eine Patch-Datei aus dem Netz zu ziehen, da das Spiel sonst nur mit Problemen, bis gar nicht, läuft.