Donnerstag, 31. Oktober 2019

Kawaii Metal - Plastikommerzmüll, oder geiler Scheiß?


Ich schreibe in meinem Nerd-Blog über Musik? Ja, denn wie schon bei meinem Artikel damals über Wrestling, ist es zum einen ja mein Blog und ich kann schreiben, worüber ich will, zum anderen gibt es sogar einen nerdigen Hintergrund, wie ich überhaupt auf diese Musik gestoßen bin.

Es war Ende der 90er, dass ich angefangen hab Anime und Manga Fan zu werden. Wie ich rückblickend feststellte, war ich aber bereits vorher großer Fan der japanischen Zeichenkunst, da viele Lieblingstrickserien aus meiner Kindheit ebenfalls Animes waren.

X-Japan
Nun aber war das bewusste Interesse da und so kam es dann, dass ich auch anfing mich für Japan allgemein zu interessieren und ich schließlich Japanophil wurde.
Musikalisch hörte ich primär rockige Sachen, speziell Metal und Punk und so habe ich natürlich irgendwann angefangen Metal und Punk aus Japan zu hören.

Eine meiner liebsten Band zu diesem Zeitpunkt war dabei X-Japan. Was mich allerdings nie interessierte war J-Pop und die Idol-Szene Japans.

Ein Aidoru bzw. Idol
Was ist ein Idol, bzw. Aidoru? Ich zitiere dazu mal kurz Wikipedia:
"Der Begriff Aidoru bezieht sich vorwiegend auf junge Frauen um die Zwanzig, die als kawaii angesehen werden und primär über ihr äußeres Erscheinungsbild und über ihre Publizität in den Massenmedien Ruhm erlangen. Kawaii bedeutet wörtlich übersetzt hübsch bzw. niedlich, u. U. auch mit einer zumeist latent sexuellen Konnotation, die aber über die Eigenschaft des Begehrenswerten selten hinausgeht. Die japanische Shōjo-Kultur verbindet mit dem Begriff kawaii grundsätzliche ästhetische Werte, die das Ideal-Bild der Frau/Tochter/Schwester mit nicht sexueller Konnotation in Richtung nicht-sexueller, idealisierter femininer Schönheit und darin einschließend auch moralischer Werte betonen. Insbesondere das weibliche Aidoru/Idol wird daher als Repräsentant dieses Idealbildes der japanischen Frau und als Sinnbild für die konservativen moralischen Werte der japanischen Kultur verstanden und vermarktet."

Wie schon in meinem Artikel über Anime und Manga geschrieben, kamen dann aber ein paar Jahre, in denen das Interesse an Anime und Manga abflaute und auch mein Interesse an Japan wurde wieder geringer. Erst so um 2016 rum fing ich wieder an mich mehr dafür zu interessieren, als ich erneut feststellte, was Japan doch vor allem im Bereich Cyberpunk für Perlen hervorgebracht hat und so stieg auch mein Interesse an Japan allgemein wieder.

Babymetal 2010
Bereits vorher war es, es muss wohl so um 2013, oder 2014 gewesen sein, dass ich zum ersten mal etwas über "Babymetal" gelesen habe. Ich hab das ganze aber größtenteils ignoriert, ich dacht mir halt "Wird wahrscheinlich einfach eine Gimmick-Band sein, wo ein paar kleine Mädels zu Heavy Metal singen." Ich hab es halt als eine dieser typischen Sachen abgetan, die nur Japan hervorbringt.

Es war letztendlich dann eine ganz andere Nerd-Quelle, die mich 2018 dann tatsächlich wieder auf "Babymetal" aufmerksam machte und zwar war es eine Star Wars Gruppe, wo der Admin (hi Kevin) Fan von Babymetal war und etwas darüber postete.
Anfangs auch noch ignoriert, hab ich dann mir doch eins der Videos mal angesehen und saß vorm Bildschirm mit einer Mischung aus "WTF?!?" und "Geiler Scheiß! Wie großartig ist das denn bitteschön?" und verbrachte die kommenden Tage damit, mir so gut wie jedes Video zur Band anzusehen.
Wie man in Babymetal-Fankreisen sagt, ich war im Foxhole (Die Legende von Babymetal erzählt vom "Foxgod", der sie berufen hat).

Babymetal 2019
Wie das bei mir immer so ist, sobald ich anfange mich für etwas zu interessieren, fange ich an mir jede erdenkliche Info darüber einzuholen und so kam ich halt darauf, dass die Musikrichtung von Babymetal sich "Kawaii Metal" nennt und eine Mischung aus J-Pop, der Idol-Kultur und Heavy Metal ist.

Und nach dieser langen Einleitung (ich habe manchmal das Gefühl, meine Einleitungen machen ziemlich oft den Großteil meiner Artikel aus) komme ich zum eigentlichen Thema und zwar die Musikrichtung "Kawaii Metal".

PassCode
Babymetal gelten dabei als die Begründer des ganzen, weswegen das Geburtsjahr dieses Stils identisch mit dem Gründungsjahr von Babymetal ist und zwar 2010.
Die Mädels waren damals gerade mal 11 und 12, hatten keine Ahnung von Heavy Metal und die Musik wurde von Studio-Musikern eingespielt und live vom Band abgespielt.
Die Idee dazu hatte der Produzent Kei Kobayashi, ein großer Metal Fan, der die Idee hatte Heavy Metal mit J-Pop zu verschmelzen.
Es dauerte noch ca. zwei Jahre bis 2012, als sich mit der Split-Single "Babymetal × Kiba of Akiba", einer Kooperation mit der Alternative-Metal-Band Kiba of Akiba, der kommerzielle Durchbruch einstellte.
Kurz darauf kamen dann auch die ersten weiteren Kawaii Metal Bands wie "Doll$Boxx", "FruitPochette" (beide 2012), "Band-Maid", "Kamen Joshi", "Ladybaby", "PassCode" (alle 2013), sowie "Necronomidol" (2014).
Gleichzeitig wurden bereits vorher gegründete Bands wie "Dazzle Vision" (2003), "Aldious" (2008), oder "Brats" (2011) nun ebenfalls mit dem Label versehen.

Kami-Band aka. die tatsächliche Band
Irgendwie hatte das ganze etwas vom Grunge der 90er, wo auch alle möglichen Bands aus Seattle diesen Stempel aufgedrückt bekamen, obwohl Grunge in dem Sinne nie eine eigene Musikrichtung war und Nirvana selber immer sagten, sie sind eine Punkband.
So war es nun auch mit Kawaii Metal. Denn die Bands waren teilweise sehr unterschiedlich. Band-Maid z.B. sind eher klassischer Hard-Rock und haben weder viel mit Metal und schon gar nichts mit J-Pop zu tun, Aldious hingegen sind sehr klassischer Heavy Metal.
Am ehesten an die frühen Babymetal kamen musikalisch noch Ladybaby ran.
Das einzig verbindende Element der Musikrichtung waren junge Mädels, die rockige Musik machen und deren Wurzeln in der Idol-Kultur lagen.

Deadlift Lolita
Wobei selbst das mit den Bands "Deadlift Lolita" (2017) und "Ironbunny" (2019) nicht mehr gegeben ist. Während Deadlift Lolita aus dem Wrestler Richard Magarey aka. Ladybeard (vorher bei Ladybaby, siehe Titelbild ganz oben) und der Wrestlerin Reika Saiki bestehen, ist der Fokus bei Ironbunny auf dem unbekannten männlichen Gitarristen namens "Ediee Ironbunny" der in einem cyborartigem Ganzkörperkostüm spielt. Die drei Sängerinnen sind dabei eher nur Beiwerk.
Allerdings sind die beiden letztgenannten Bands auch erst später gegründet worden, als sich Kawaii Metal bereits in Japan etabliert hatte und beide weisen immerhin noch entweder den Punkt "J-Pop meets Metal" bei Deadlift Lolita, sowie "junge Mädels singen und tanzen zu Heavy Metal" bei Ironbunny auf.

Der Internationale Durchbruch von Babymetal und damit in der Folge auch dem Genre kam schließlich 2014 als das Musikvideo zu "Gimme Chocolate!!" auf YouTube viral ging.
Das brachte der Band natürlich nicht nur Fans ein, sondern auch viel Hass aus der Metal-Szene, wo viele die Band als Kunst- und Kommerzprodukt ablehnten.

Brats
Hier komm ich dann wieder zum Punkt der Artikelüberschrift. Und ja, es stimmt, Babymetal sind ein Kunstprodukt. Die Mädels waren keine Heavy Metal Fans und können auch keine Instrumente spielen. Sie können singen und tanzen.
Aber und das ist natürlich nur meine ganz eigene Meinung, ist das nicht egal, sofern die Musik trotzdem gut ist? Und wenn man sich mal mit der Musik beschäftigt hat, wird man feststellen, dass sowohl die Studiomusiker, als auch die Live-Band (die die Band seit 2012 hat und die sich Kami-Band nennt) wahnsinnig gute Musiker sind und verdammt guten Metal spielen.
Aus der Metal-Szene selbst gibt es mittlerweile auch mehrere bekannte Musiker wie Rob Halford, Rob Zombie, oder Marty Friedman, die nicht nur Babymetal, sondern auch andere Kawaii Metal Bands eben wegen der Experimentierfreudigkeit loben, weswegen es auch schon zu der ein, oder anderen Zusammenarbeit gekommen ist.

Band-Maid
Dass der Fokus des Artikels stark auf Babymetal liegt, ist dem Umstand geschuldet, dass sie weiterhin die bekannteste und erfolgreichste Band sind.
Weitere Bands aus dem Genre sind in ihrer Popularität noch stark auf Japan beschränkt.
Und bisher gibt es tatsächlich auch noch keine einzige Band des Genres, die nicht aus Japan wäre.

Allgemein muss ich aber mal kurz zum Punkt Kunstprodukt ausholen. Zum einen gibt es doch einige Bands, wo die Musiker sowohl die Instrumente selber spielen können, als auch kein Management dahinter steckt (Band-Maid, oder Brats), zum anderen gibt es auch andere Metal-Bands, die auf ein Gimmick setzen (Ghost z.B.). Und wenn man mal zum Punk schaut, ist eine der bekanntesten, nämlich die Sex Pistols, auch nicht mehr als eine Casting Band gewesen. Selbiges gilt für Rage against the Machine.
Wird heute nur gerne von den Anhängern ausgeblendet

BiS
Aber zurück zu den Kawaii Metal Bands, denn interessant dabei ist auch, dass die ersten Bands wie gesagt allesamt mit der Idol-Szene Japans verwurzelt sind und sich auch nie bewusst davon abgegrenzt haben (Brats mal ausgenommen), heute aber eigentlich kaum mehr etwas damit zu tun haben.
Es gab bereits sog. Alternative-Idol Bands wie BiS (Brand-new idol Society, gegr. 2010), sowie BiSH (Brand-new idol SHiT, gegr. 2015), die sich bewusst als Gegenbewegung zur Idol-Szene sahen, jedoch zählten die Kawaii Metal Bands nie dazu.
Dennoch ist die Fanbase der Kawaii Metal Bands heute kaum mehr deckungsgleich mit jener klassischer Idol Bands. Zumindest nicht in Japan. Außerhalb Japans mag es noch viele japanophile Fans geben, die ansonsten auch klassische Idol-Bands und J-Pop hören.

Aldious
Bei vielen der Kawaii Metal Bands ist dabei auch eine Entwicklung zu beobachten, dass sich sowohl die Musik im Laufe der Zeit immer mehr vom J-Pop entfernte, als auch, dass die Auftritte später primär auf Rock- und Metal-Festivals waren.
Wobei gerade die musikalische Entwicklung von manchen Fans auch kritisch gesehen wurde, da damit das spezielle Merkmal des Genres zu verschwinden drohte, weswegen viele der Bands in späteren Veröffentlichungen doch auch wieder Songs hatten, wo der J-Pop Anteil klar enthalten war.
Ich habe mich seit letztem Jahr mit so gut wie jeder bekannten Band des Genres befasst. Manche wie Babymetal, oder PassCode finde ich dabei sehr gut, andere geben mir eher weniger, aber zu allen kann ich sagen, dass ich sie als unglaublich vielseitige und experimentierfreudige Bands wahrgenommen habe.
Wer natürlich ein echter hardcore Trve Metal Fan ist (hi Nik), dem wird das ganze nix geben. Allen anderen kann ich nur raten, sofern noch nicht geschehen, durchaus mal seine Ohren in Richtung Fernost zu spitzen und sich ein paar dieser Bands anzuhören.

Mein Fazit? Definitiv ein geiler Scheiß!

Sonntag, 20. Oktober 2019

Der Joker Film, der keiner ist


Es ist schon eine Weile her, dass ich eine Filmreview geschrieben hab, aber für diesen Film musste die einfach her.

Vorneweg, das Review ist nicht spoilerfrei, daher, wer den Film noch nicht gesehen hat und sich an Spoilern stört, sollte hier aufhören weiterzulesen.

Leto, Sie sind raus!
Als ein Joker Solo Film angekündigt wurde, war ich sehr skeptisch, primär da mich diese Fixierung des Mainstreams auf den Joker nervt. Als ob es keine anderen coolen Batman Gegenspieler gäbe, ständig und überall der Joker.
Noch dazu, eine Joker Originstory? Wie sinnlos, das tolle an der Figur ist ja, dass man eben nicht weiß, wer sie ist, dass sie und ihre Handlungen eben unberechenbar sind und keinen Sinn ergeben und es auch keine Erklärung dafür gibt, warum dieser Typ jetzt so ist, wie er ist und wo er herkommt.

In den Comics gibt es so viele sich widersprechende Origins des Jokers und selbst die bekannteste aus Alan Moore's "The Killing Joke" spielt damit, dass es alles nur Quatsch ist, was der Joker hier erzählte. Weswegen es hier eben auch funktioniert, dass man eine tragische Hintergrundgeschichte hat, weil man sich fragt, ob es so überhaupt wirklich passiert ist.

Denn letztendlich ist der Joker einfach nur ein kranker Typ, mit dem man kein Mitleid, oder Sympathie haben will, oder soll.

Und schon wieder ein neuer Joker? Der Jared Leto Joker ist plötzlich also einfach so ad acta gelegt?

Aber was mich im Vorfeld am meisten gestört hat, waren die Aussagen des Regisseurs Todd Phillips, dass man sich nicht an den Comics orientiert habe und der Film nichts damit zu tun hätte.
Wieso also heißt er dann Joker, wenn er mit der Figur nichts zu tun hat?

Todd Phillips
Aber, ich denke, es war das beste was dem Film passieren konnte, dass er eben
eigentlich gar kein Joker Film ist. Denn auch wenn ich es immer noch sinnlos finde, ihn dann so zu nennen, so hat der Film die nötigen Freiheiten seine ganz eigene Geschichte über einen Typen zu erzählen, der einfach ein scheiß Leben hat und der deswegen irgendwann an dem Punkt ankommt, wo er nicht mehr anders weiter weiß, als sich mit Gewalt zur Wehr zu setzen.

So gesehen, ist der Film zwar kein Joker Film, aber er erfüllt die Aussage aus Alan Moore's Killing Joke "All it takes is one bad day to reduce the sanest man alive to lunacy. That's how far the world is from where I am. Just one bad day."

Wobei Arthur Fleck, so der Name der Hauptfigur, doch etwas mehr als nur einen Tag braucht, bis er da ankommt, wo er am Ende ist und er wird auch nicht wirklich wahnsinnig in dem Sinn, sondern es ist einfach das einzige, wie er sich noch zu helfen weiß.
Wobei, hier könnte man auch wieder damit ankommen, dass der Joker in einer anderen Beschreibung ja als "Super Sane" beschrieben wird und er gerade deswegen so ist, wie er ist, weil er als einziger die Gestörtheit der Welt durchblickt.
Vielleicht hat Todd Phillips ja doch mehr aus den Comics übernommen, als er zugeben wollte?

Travis Bickle
Auf jeden Fall verglich er seinen Film mit Taxi Driver von Martin Scorsese aus dem Jahr 1976 und ich kann ihm da uneingeschränkt Recht geben. Sowohl das Umfeld, die Bilder, als auch die Wandlung des Protagonisten zeigen starke Parallelen. Wobei Travis Bickle aus Taxi Driver natürlich nie den krassen Weg geht, den letztendlich Arthur Fleck beschreitet.
(Travis Bickle wurde von Robert De Niro gespielt, der auch in Joker eine wichtige Rolle hat, später noch kurz mehr dazu).

Die Kaputtheit von Arthur Fleck wird dabei im Film sehr gut dargestellt. Was auch stark der Wahnsinnsleistung von Joaquin Phoenix zu verdanken ist.
Einerseits führt er ein sehr armseeliges Leben als Clowndarsteller, der gerne ein erfolgreicher Comedian wäre, gleichzeitig leidet er sein ganzes Leben an seiner psychischen Verfassung und hat z.B. das Problem, dass er, wenn er unter Stress steht, unkontrolliert lachen muss, was ihm immer wieder Probleme im öffentlichen Leben bereitet.
Als dann noch weitere Schicksalsschläge hinzukommen, wie dass er seine Arbeit verliert, die Therapiesitzungen aus Kostengründen eingestellt werden und er somit keine Medikamente mehr erhält und er letztendlich noch erfahren muss, dass er nur adoptiert ist und seine Adoptivmutter es zuließ, dass er als Kind misshandelt wurde, ist er endgültig an einem Punkt angekommen, wo ihm alles egal wird.

Arthur Fleck
Der Weg von dorthin ist sehr gut aufgezeichnet, vor allem am Anfang. Aber speziell zum Schluss raus gehen mir manche Dinge dann doch zu schnell. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Arthur dann keine Medikamente mehr hat. Zumindest er selber sagt ja, kurz bevor er seinen Ex-Arbeitskollegen umbringt, dass es ihm besser gehe, seit er diese nicht mehr nehme.
Aber hier finde ich, dass der Film, der mit 122 Minuten schon Überlänge hat, sich noch etwas mehr Zeit hätte nehmen können.

Gut fand ich im übrigen auch, dass, obwohl ich Anfangs noch Mitleid mit Arthur hatte, er schon auch als Creep dargestellt wird, wenn er z.B. seine Nachbarin stalkt, oder dem kleinen Bruce Wayne einfach die Finger in den Mund steckt, so dass man ihn zum Schluß keinesfalls als Antihelden wahrnimmt.

Und, obwohl ich die ganze Zeit sagte, der Film sei kein Joker Film, so muss ich gestehen, dass speziell der Schluss, wenn der Joker in der Talkshow von Murray Franklin ist, das mit eine der besten Joker Darstellungen ist, die ich bisher gesehen habe und die auch eine eindeutige Hommage an Frank Miller's "The Dark Knight Returns" ist.
(Achja weil ich ja vorhin Robert De Niro erwähnte, dieser spielt ja Murray Franklin, von dem Arthur Fleck speziell am Anfang besessen ist.
Und auch hier hat sich Todd Phillips bei Martin Scorsese bedient und zwar bei dessen Film "The King of Comedy" aus dem Jahr 1983, wo es Robert De Niro ist, der einen Comedian spielt, der von einem Talkshow Master, gespielt von Jerry Lewis, besessen ist.)

Was soll ich sagen? Ein Hammerfilm, der in gewisser Weise aufzeigt, wie die Gesellschaft einen Menschen so sehr brechen kann, dass er irgendwann keine andere Wahl mehr sieht, als sich zu wehren.
Die Befürchtung ist natürlich da, dass speziell die Incels sich von dem Film angesprochen fühlen und in Arthur Fleck eine Art Held sehen. Aber das ist etwas, was man dem Film nicht anlasten kann und würde das Problem nur wieder auf etwas verlagern, was nicht ursächlich dafür ist.

Bitte einen Oscar für Herrn Phoenix!
Der Joker Film, ist wie gesagt keiner, aber gerade deswegen wahrscheinlich so gut. Den Film kann sich auch jeder anschauen, der absolut 0 Ahnung von den DC Comics hat. Und Leute, die die Comics kennen, finden paar nette Anspielungen, die es aber nicht gebraucht hätte.
Der Film hätte auch "Clown", oder "Trickster" heißen können und wäre genau so gut geworden!

Der Vergleich zu anderen Jokers? Absoluter Quatsch, dieser Joker ist so sein eigenes Ding, dass er sich gar nicht mit den anderen Jokern vergleichen muss, oder gar kann.
Und wenn würde eh wieder Hamill gewinnen ;)

Wer mehr über den Joker lesen will, hier paar weitere Artikel, die ich dazu mal geschrieben hab:

* The Clownprince of Crime - Die Geschichte des Jokers
* "Batman: The Killing Joke" der Film, oder auch "Wieso muss man Schwachsinn zu einer super Story hinzudichten?"
* Die beste Darstellung des Clownprince of Crime